Klinische Studien werden durchgeführt, um die Wirksamkeit, Sicherheit und Leistungsfähigkeit von Medikamenten, Therapien und medizinischen Geräten zu bewerten. Die Definition und Auswahl der klinischen Endpunkte (primärer Endpunkt – sekundärer Endpunkt) sind dabei von entscheidender Bedeutung. Dabei wird ein Endpunkt als die Messgröße definiert, die das Hauptziel der Studie bestimmt. Der Endpunkt, insbesondere der primäre Endpunkt zeigt an, ob das getestete Medikament oder Medizinprodukt wirksam und verträglich ist. Das primäre Zielkriterium entspricht dabei der Hauptfragestellung der Studie und wird in der Regel durch ein wissenschaftlich validiertes Kriterium gemessen. Oftmals werden noch weitere sekundäre Endpunkte definiert. In diesem Text werden die Bedeutung von Endpunkten in klinischen Studien und verschiedene Arten von Endpunkten erläutert.

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Die Bedeutung von validierten Endpunkten (primärer Endpunkt – sekundärer Endpunkt)

Es sollte immer nur ein Zielkriterium geben, das sorgfältig formuliert und validiert sein sollte. Die Validität des Endpunktes ist dabei essenziell, um sicherzustellen, dass das Zielkriterium auch wirklich das erfasst, was in der klinischen Studie im Zentrum der Auswertung steht. Die Validität des Endpunktes ist daher ein wichteges Kriterium, das erfüllt sein muss. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Reliabilität des Endpunktes, also die Reproduzierbarkeit der Messung. Nur wenn die Messung des Endpunktes reliabel ist, kann eine aussagekräftige Studie durchgeführt werden.

Arten von Endpunkten (primärer Endpunkt, sekundärer Endpunkt)

Die Hauptkriterien in klinischen Studien können neben Wirksamkeit und Verträglichkeit auch Skalen (z.B. visuelle Analogskalen zur Dokumentation der Schmerzstärke) oder klinische Kriterien (z.B. Tod oder Hospitalisierung) sein. Bei der Definition von Endpunkten gibt es auch die Möglichkeit, kombinierte Endpunkte zu definieren. Bei einem kombinierten Endpunkt muss nur eines von mehreren definierten Ereignissen eintreten, damit der Endpunkt erreicht ist. Ein Beispiel für einen kombinierten Endpunkt wäre ein Endpunkt, der aus Herzinfarkt, Schlaganfall oder Tod besteht. Der Vorteil bei der Definition eines kombinierten Endpunktes ist, dass mehr Ereignisse zusammengefasst sind und so eventuell die benötigte Fallzahl zur Studiendurchführung geringer ist (im Vergleich zu Co-primären Endpunkten).

primärer Endpunkt – sekundärer Endpunkt

Die Endpunkte werden in primäre und sekundäre Endpunkte unterteilt. Der primäre Endpunkt wird als Hauptziel der Studie bezeichnet und ist objektiv und messbar. Er wird auch als „harter“ Endpunkt bezeichnet, da er aussagekräftige Ergebnisse liefert und somit die Wirksamkeit und Sicherheit eines Produkts oder einer Therapie bewertet. Sekundäre Endpunkte hingegen sind „weichere“ Kriterien, um die untersuchte Behandlung darüber hinaus zu charakterisieren. Dazu können beispielsweise Daten zur Lebensqualität, Schmerzwahrnehmung und weiteren Eingriffen und Medikamenten herangezogen werden.

Sekundäre Endpunkte

Neben dem primären Zielkriterium sind oft mehrere bis viele sekundäre Endpunkte definiert. Diese Nebenkriterien können Zufriedenheit, Lebensqualität, Laborwertverbesserung oder andere Faktoren sein, die für die Beurteilung des Medikaments oder Medizinproduktes von Bedeutung sind. Sekundäre Endpunkte können auch dazu dienen, zusätzliche Daten über die Wirkung und Verträglichkeit des Medikaments oder Medizinproduktes zu sammeln.

Bedeutung von klinischen Endpunkten in klinischen Studien

Die Wahl der Endpunkte und Parameter ist bei der Planung einer Studie entscheidend. Die Studienendpunkte sind diejenigen Kriterien, die das Erreichen klinischer Forschungsziele zu messen. Dabei werden je nach Fragestellung und Zielsetzung Endpunkte verwendet, um die Sicherheit, Überlegenheit oder den patientenbezogenen Nutzen eines Produkts zu bewerten.

Wenn beispielsweise die Sicherheit eines Produkts nachgewiesen werden soll, müssen im Prüfplan die Messgrößen festgelegt werden, die die Sicherheit dokumentieren und nachweisen sollen. Dabei könnten die Anzahl schwerwiegender Komplikationen oder Anzahl und Dauer bestimmter Todesfälle oder Wiederaufnahmen ins Krankenhaus als Endpunkte dienen.

In kontrollierten Studien werden in beiden Behandlungsgruppen die gleichen Parameter gemessen und miteinander verglichen. Somit können die Ergebnisse objektiv bewertet werden.

Fazit

Endpunkte sind ein wichtiger Bestandteil klinischer Studien und müssen sowohl bei retrospektiven als auch bei prospektiven Studien vorab definiert werden. Ein validierter und reliabler Endpunkt ist unerlässlich, um die Wirksamkeit und Verträglichkeit eines Medikaments oder Medizinproduktes zu messen. Die Definition von primären und sekundären Endpunkten sowie kombinierten Endpunkten ermöglicht es, verschiedene Aspekte der Wirkung und Verträglichkeit zu erfassen und so eine umfassende Beurteilung des getesteten Produkts durchzuführen.

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