Publikationsfähige Tabellen und Abbildungen gemäß APA-Format lassen sich in R sehr professionell und relativ einfach erzeugen und exportieren. Wegen fachlicher Vorgaben und persönlicher Vorlieben möchten Nutzer gegebenenfalls bevorzugt den Export mit Stata gestalten. Das ist kein Problem, denn auch in Stata lassen sich professionelle und APA-konforme Tabellen und Abbildungen erzeugen.
Zudem bietet Stata zahlreiche Möglichkeiten mittels vorformatierter Vorlagen. Diese sparen Zeit und Fehler beim manuellen Übertragen der Ergebnisse lassen sich vermeiden. Mit diesem Beitrag möchten wir Nutzern eine kleine Einführung in Export mit Stata geben.
Sie haben die Herausforderung, eine wissenschaftliche Studie mit publikationsfähigen Tabellen und Abbildungen zu erstellen und benötigen Unterstützung? – Dann wenden sie sich hierzu an uns für eine professionelle Statistik Beratung!
Export in Stata: Tabellen im APA-Format
In einem früheren Beitrag haben wir gezeigt, wie wir publikationsfähige Tabellen und Abbildungen nach APA-Richtlinien in R erzeugen können. Mit dem von Ben Jann geschrieben Paket estout, das sich mittlerweile zu einer Standardanwendung für Stata Export und für Datenanalysen mit Stata entwickelt hat, lassen sich ebenso Tabellen im APA-Format in Stata erzeugen. Die Erzeugung einer Tabelle läuft dabei immer in zwei Schritten ab:
- Wir hinterlegen zunächst die Ergebnisse einer Berechnung im Arbeitsspeicher
- Wir greifen danach auf diese Daten zurück und erstellen die Tabelle
Für das Hinterlegen der Ergebnisse nutzen wir die Befehle estpost oder eststo. Die Anwendungsregel kann man sich wie folgt merken:Die Befehle, die die Ergebnisse in r()-Skalaren hinterlegen, bedürfen estpost und die Befehle, die die Ergebnisse in e()-Skalaren hinterlegen, bedürfen eststo.
Die ersteren estpost-Befehle sind größtenteils für deskriptive Auswertungen. Die eststo-Befehle sind Modelle, bei denen das Programm im Hintergrund zusätzliche Parameter schätzt (e wie estimated). Die hinterlegten Skalen sind immer in der Befehlsdokumentation aufgelistet, auffindbar mit help+Befehl. Die Tabelle erzeugt man anschließend mit esttab. Dabei kann man zahlreiche Spezifikationen vornehmen. Hier einige gängige Beispiele:
- Deskriptive Auswertung, gewählte Parameter mit zwei Nachkommastellen
estpost sum size debt invest
esttab, cells("mean(fmt(2)) sd(fmt(2)) min(fmt(2)) max(fmt(2))") nomtitle nonumber
- T-Test
estpost ttest size debt invest, by(listed)
esttab, wide nonumber mtitle("diff.")
- Zwei Regressionen gegenübergestellt, gewählte Parameter mit drei Nachkommastellen
eststo: reg debt size invest listed size_invest size_listed
eststo: reg debt size invest listed
esttab, b(%9.3f) se(%9.3f) r2(3) wide nodepvar nonumbers mtitle("Modell 1" "Modell 2")
Weitere Beispiele finden sich auf der Stata-Projektseite in den Quellen am Ende des Artikels. Wir haben hier von der Beschriftung der Variablen abgesehen. Übrigens greift esttab auf alle Modelle zu, die bis dahin hinterlegt sind. Möchte man einen neuen Output erzeugen, leert man am besten zuerst den Arbeitsspeicher wie folgt:
eststo clear
Export Stata im gewünschten Format
Die erzeugten Tabellen erscheinen zunächst im Ausgabefenster. Hier können sie per ‘kopieren’ und ‘einfügen’ in andere Dateien übertragen werden. Dabei werden jedoch die Zeilen und Spalten oft nicht erkannt. Daher ist das hilfreich, die Tabellen direkt im passenden Format zu speichern. Dafür fügen wir dem Export-Befehl „using FILENAME Punkt FILEFORMAT“ zu:
esttab using test.rtf, b(%9.3f) se(%9.3f) r2(3) wide nodepvar nonumbers mtitle("Modell 1" "Modell 2") label
Wichtig: Stata unterstützt kein Microsoft Word, ein Export zu .rtf lässt sich allerdings mit Word öffnen und bearbeiten. Ein besonderer Bonus ist dafür der direkte Export zu Latex (.tex)!
Export in Stata: Abbildungen
Einer der großen Vorteile von Stata im Vergleich zu SPSS, R ist die einfache Möglichkeit, publikationsfähige Grafiken erzeugen und exportieren zu können. Der Stata Export für Abbildungen sieht einerseits optisch gut aus, wie wir im Beispiel zu Interaktionseffekten in Stata erkennen können.
Mit wenigen Ergänzungen lässt sich etwa das hier berechnete Marginalplot in eine deutlich professionellere Form bringen. Wir ändern die Darstellung, beschriften die Achsen und ziehen eine Nulllinie. Gemäß dem APA-Standard entfernen wir auch die Farben und die Gitterlinien.
margins, dydx(size) at(invest = (10(10)100))
marginsplot
Oder als alternative Visualisierungsform:
margins, dydx(size) at(invest = (10(10)100))
marginsplot, title("AME und 95% CI") yline(0) ytitle("Effekt von Größe", size(large)) xtitle("Investition", size(large)) recastci(rarea) graphregion(color(white))
Um die Grafik zu exportieren, sind demnach keine Erweiterungen notwendig:
graph export test.tif, width(1200)replace
Wir haben die Datei im TIFF-Format gespeichert. Darüber hinaus sind auch viele weitere Formate verfügbar (siehe Quellen). Unser Export hat eine Größe von 1200 ppt (in der Breite). Somit kann die Abbildung problemlos in Präsentationen auf großen Bildschirmen und bei Veröffentlichungen verwendet werden.
Alternative Pakete zu Export Stata
Mit dem vorgestellten Paket estout lassen sich Exporte für alle denkbaren Berechnungen erzeugen. Darüber hinaus ist das Paket äußerst beliebt und sehr gut dokumentiert. Das erleichtert die Umsetzung von speziellen Wünschen und Vorgaben. Es gibt jedoch auch weitere (von Usern geschriebene) Optionen für einen Tabellenexport in Stata.
Wer eine Alternative ausprobieren möchte, könnte sich zum Beispiel asdoc ansehen. Damit lassen sich Exporte in Word erzeugen (mit estout wie gesagt nicht möglich), dafür fehlen andere relevante Formate. (Für nicht APA konforme Tabellen kann auch der in Stata integrierte Befehl putdocx genutzt werden.)
Fazit
Mit diesem Beitrag haben wir gezeigt, dass neben R auch in Stata publikationsfähige Tabellen und Abbildung erstellen und exportieren lassen.Wiederholend sei darauf hingewiesen, dass man sich viel Mühe und Zeit ersparen kann, indem man die Exporte sehr nah an der gewünschten Form gestaltet. Dieses Beispiel zeigt, dass ein Export in Stata diesen Anforderungen bestens entspricht.
Unser erfahrenes Team unterstützt Sie gerne auch bei der Wahl für das passende Statistikprogramm: ob R, SPSS, Stata oder ein anderes Tool. Nutzen Sie für eine unverbindliche Anfrage gleich am besten unser schriftliches Kontaktformular.
Weiterführende Quellen
- Stata: Projektseite
- Stata: Grafik- Export
- APA-Format
- Latex (Wikibooks)
- Artikel: Stata Journal
- Zur Person: Ben Jann