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Qualitative Inhaltsanalyse Mayring: einfach erklärt!

Auf den ersten Blick klingt das ganz einfach: eine qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring machen. Sucht man in Google nach dem Begriff Inhaltsanalyse Mayring, zeigt sich rasch, wie viele Fragen es zu dem Thema gibt. Und schnell zeigt sich bei der Anwendung, wo mögliche Probleme und Herausforderungen liegen. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie die Inhaltsanalyse nach Mayring richtig anwenden und damit eine erfolgreiche Analyse in Ihrer wissenschaftlichen Arbeit durchführen können.

Sie haben Fragen zur Anwendung und Umsetzung einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring? – Wenden sie sich hierzu an uns für eine professionelle Beratung!

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Inhaltsanalyse Mayring: Was ist eine qualitative Inhaltsanalyse?

Das Verfahren wurde ursprünglich nicht von Mayring selbst entwickelt, sondern geht auf Lazarsfeld und Stanton, Lasswell und Berelson zurück. Die Methodik der qualitativen Inhaltsanalyse wurde ursprünglich entwickelt, um „große“ Datenmengen zu verarbeiten und die enthaltenen Informationen auf ihren Kern zu reduzieren. Dies ist auch heute noch Hauptanwendung der qualitativen Inhaltsanalyse. Mayring geht dabei davon aus, dass das Verfahren dazu dienen kann, ein vorhandenes Material nach Forschungsfragen zu analysieren.

In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage: Was ist „Material“ im Sinne der Inhaltsanalyse Mayring? – Mayring versteht unter dem Begriff „Material“ jeglichen Input. Das können z.B. transkribierte Interviews sein, genauso aber auch wissenschaftliche Papers, Notizen von Gesprächen mit Experten oder auch Ton- und Videoaufnahmen. Sie sehen: die Inhaltsanalyse nach Mayring eignet sich für eine Vielzahl von Anwendungsgebieten der qualitativen Forschung.

Welche Rolle spielen Gütekriterien bei der qualitativen Inhaltsanalyse?

Wissenschaftliche Gütekriterien sollen in der Forschung sicherstellen, dass die Ergebnisse valide sind, d.h. dass diese verwendet werden können, um die von Ihnen gestellte Forschungsfrage zu beantworten. Für Mayring ist insbesondere die Prüfung der Reliabilität und dabei die sog. Interkodierreliabilität von zentraler Bedeutung. Denn dieses Gütekriterium greift die Nachteile einer qualitativen Forschung vor. Nehmen wir ein Interview: wenn Sie als Forschender dieses Interview analysieren, werden Sie unter Umstände andere Schwerpunkte setzen als ein zweiter Forscher, was zu Verzerrungen bei den Ergebnissen führen kann. Hier greift die sogenannte Interkodierreliabilität. Sie besagt, dass solche Fehler zu vermeiden sind, wenn zwei Kodierer unabhängig voneinander die Analyse vornehmen.

Wir bei Novustat unterstützen Sie gerne bei der professionellen Analyse von Texten und führen eine qualitative Inhaltsanalyse für Sie durch. Fragen Sie uns gerne unverbindlich über unser Anfrageformular an!

Qualitative Inhaltsanalyse und Kodieren: Was konkret bedeutet „Kodieren“?

Das „Kodieren“ – auch als Coding, Codierung, Kategoriebildung oder als Vergabe von Codes bezeichnet – ist die zentrale Vorgehensweise im Rahmen einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring. Mayrings qualitative Inhaltsanalyse sieht dabei entweder eine induktive oder eine deduktive Auswahl von Codes vor.

Fragen Sie sich dabei am besten: Was will ich auf Grundlage der Forschungsfrage wissen und nach welchen Stichworten muss ich hierzu in meinem Material suchen?

Dann haben Sie „automatisch“ Ihre Codes. Nach diesen Codes bearbeiten Sie nun Ihr Material (z. B. das Interview) und markieren die Aussagen, die Sie passend zu den so identifizierten Codes finden. Ergänzend können Sie auch neue Codes erkennen, die bisher in Ihrer Forschung nicht identifiziert haben. Im ersten Fall spricht man von sog. deduktiven Codes, im zweiten Fall von induktiven Codes.

Wie gehe ich vor, wenn ich eine Inhaltsanalyse nach Mayring machen will?

Sie suchen nach Mayring Qualitative Inhaltsanalyse? – Wir erklären hier nun, wie diese Analyse funktioniert! Zunächst sollten Sie sich entscheiden, welches Verfahren Sie anwenden. Mayring bietet insgesamt drei Möglichkeiten an:

  • Zusammenfassung
  • Explikation
  • Strukturierung

Das gängigste Verfahren ist die Zusammenfassung. Es dient dazu, eine große Fülle an Inputmaterial zu verdichten. Mayring spricht hier von der Herstellung eines überschaubaren Corpus. Es wird insbesondere dann angewendet, wenn das vorhandene Material auf Kerninhalte reduziert werden soll. Bei der Explikation steht im Vordergrund fragliche bzw. unklare Textbestandteile, um weitere Informationen zu ergänzen. Die Strukturierung schließlich dient dazu, bestimmte Aspekte aus dem Material herauszufiltern, um so das Inputmaterial aufgrund bestimmter vorhandener bzw. existierender Kriterien einschätzen zu können.

Vorgehensweise bei der Zusammenfassung

Im ersten Schritt nehmen Sie eine sog. Paraphrasierung vor, d.h. sie vereinheitlichen das Material auf ein Sprachniveau und kürzen es um ausschmückende und unwichtige Textbestandteile. Dann kommt als nächster Schritt die Generalisierung. Um Mayrings qualitative Inhaltsanalyse anwenden zu können, geht es hier darum, das generalisierte Material zu vereinheitlichen. In den letzten zwei Schritten sollen dann Inhalte mit gleicher Bedeutung gestrichen bzw. Inhalte mit einem ähnlichen Inhalt zusammengeführt werden. Dann haben Sie das Material für die Analyse vorbereitet und dann können Sie mit der Codierung starten.

Vorgehensweise bei der Explikation

Hierzu gilt es zunächst, die unklaren bzw. einer weiteren Interpretation bedürftigen Textbestandteile zu identifizieren. Dann können sie diese im nächsten Schritt im Hinblick auf ihre lexikalisch-grammatikalische Definition hin untersucht. Sollten sich hier Erklärungen finden, so können Sie diese Teile für die weitere Analyse weglassen. Der verbleibende Teil wird dann weiter analysiert. Und zwar in der Form, dass sie schauen, ob im „Textumfeld“ (also z.B. in wenige Sätzen davor oder danach) Informationen enthalten sind, die den Text erläutern und verständlich machen. Auch können Sie externe Werke hinzuziehen. Im Ergebnis gilt es dann zu prüfen, ob die so angereicherte Textstelle für Sie verständlich ist. Diesen Vorgang wiederholen Sie für jede weitere unklare Textstelle. Dann können Sie mit diesem Material in die Codierung starten.

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Vorgehensweise bei der Strukturierung

Bei der Strukturierung brauchen Sie das Material nicht vorab bearbeiten, sondern können gleich in die Codierung einsteigen. Die einzige Vorarbeit liegt darin, die Kategorien genau zu definieren. Sie identifizieren also für sich relevante Codes (Kategorien) und schreiben dahinter, was der Code aussagen sollen. Mit Hilfe dieses sog. Codierleitfadens, der um Ankerbeispiele und Kodierregeln angereichert werden sollte, starten Sie dann in die Codierung.

Unter Ankerbeispielen versteht man in diesem Zusammenhang Textstellen (Zitate), die stellvertretend für den gesamten Text den Inhalt der Codierung bzw. das Ziel der Codierung „gut“ wiedergeben. Kodierregeln dienen dazu, bei Abgrenzungsproblemen klare Vorgaben zu haben (z.B. auch für den zweiten Codierer), was wie codiert werden soll.

Was erhalte ich bei der Inhaltsanalyse Mayring am Ende?

Am Ende erhalten Sie bezogen auf jeden gewählten Code Aussagen aus der Literatur, d.h. aus Ihrem Inputmaterial, die bereits eine starke Verdichtung aufgrund der geschilderten Vorarbeiten aufweisen. Es empfiehlt sich nun, diese Ergebnisse in eine Excel-Tabelle zu überführen. Dann können Sie anhand der jeweiligen Codes filtern. In einem finalen Schritt muss dann der Verfasser dieses Material Code für Code analysieren, d. h. die Ergebnisse, die Sie für jeden Code haben, in wenigen Sätzen zusammenzuführen. Dann ist es geschafft!: Sie haben das Material auf einen überschaubaren Korpus reduziert, angereichert oder erklärt! Die nachfolgende Abbildung fasst die wesentlichen Schritte im Rahmen einer qualitativen Inhaltsanalyse nochmals zusammen!

Abbildung: Schritte einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring

Fazit

Haben Sie die erste Hürde überwunden und sich für eine qualitative Inhaltsanalyse entschieden, so eignet sich diese Form der Datenanalyse sehr gut zur Erfassung, Analyse und Interpretation großer Textmengen. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Codierung und die Auswahl der Codes. Achten Sie darauf, dass die Codes die Forschungsfrage möglichst gut repräsentieren und gehen Sie bei der Codierung nach dem Motto vor „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“. Weiters lässt sich die Analyse durch Computerunterstützung, zum Beispiel mittels MAXQDA, vereinfachen. Sie wollen mehr wissen oder benötigen Hilfe, wie Sie bei einer qualitativen Inhaltsanalyse vorgehen sollen? – Die Experten von Novustat unterstützen Sie gerne bei der Analyse von Texten und führen eine qualitative Inhaltsanalyse für Sie durch. Von der Aufbereitung des Inputmaterials über die MAXQDA Auswertung bis hin zur Interpretation der Ergebnisse steht Ihnen das Team von Novustat mit Rat und Tat zur Seite. Nehmen Sie hier gerne Kontakt auf!

Weiterführende Quellen

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