Empirisch arbeiten setzt einen besonderen Anspruch an das methodische Verständnis als auch die Umsetzung von Verfasserinnen und Verfasser. Dabei ist es in erster Linie interessant und von hoher Forschungsrelevanz, nicht nur Literatur wiederzugeben bzw. zu diskutieren, sondern auch neue für die Wissenschaft relevante Erkenntnisse zu generieren. Genau das soll eine empirische Arbeit bezwecken: bestehende Forschung mit neuen Forschungserkenntnissen abzugleichen.
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Der folgende Artikel stellt Ihnen das Thema vor und beantwortet dabei folgende Fragen:
- Wie gehe ich bei einer empirischen Arbeit vor: Was sind Must-Haves und was No-Goes?
- Wie sieht die Gliederung einer empirischen Arbeit aus?
Do’s und Don’ts beim empirisch Arbeiten
Empirisch Arbeiten bedeutet also, unter Anwendung einer empirischen Methode bestehendes Wissen mit neuen Erkenntnissen abzugleichen, um so Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede zu erkennen.
Im Ergebnis gilt es dann also die Forschung auf dem Untersuchungsgebiet weiter zu entwickeln. Das ist Ziel einer empirischen Arbeit. Die Bearbeitung erfolgt mit Hilfe von Hypothesen oder Forschungsfragen, die entweder aus der Literatur abgeleitet oder aus der Empirie heraus festgelegt werden.
To-Does zur Erstellung der empirischen Arbeit
Was sind nun die zentralen Dinge, die Sie bei der Erstellung einer wissenschaftlichen und insbesondere empirischen Arbeit beachten sollten? –
Nachfolgend listen wir einige wichtige Aspekte auf:
- Bringen Sie die Anforderungen Ihrer Betreuungsperson an Umfang, Stil, Komplexität und insbesondere der Tiefe der statistischen Auswertung in Erfahrung. Ist es zum Beispiel ausreichend, deskriptive Analysen und „einfache“ Regressionen zu erstellen oder wird ein komplexeres Strukturgleichungsmodell erwartet.
- Bringen Sie auch die formalen Anforderungen Ihres Studiengangs in Erfahrung und achten Sie darauf, wie eine fundierte wissenschaftliche Publikation erstellt wird. Gerade in psychologischen Studdien, wo viel mit statistischen Analysen gearbeitet wird, legen Universitäten hierauf einen sehr großen Wert. Insbesondere gilt es im Regelfall die Arbeit nach APA-Standards zu formatieren.
- Suchen Sie stets den Kontakt und die Abstimmung mit Ihrer Betreuungsperson. Stimmen Sie sich regelmäßig über Fortschritte und Teilergebnisse ab. Wichtig ist eine möglichst strukturierte Kommunikation mit Betreuer bzw. Betreuerin und eine Dokumentation der Ergebnisse. So können Sie sicher stellen, dass Missverständnisse vorab vermieden werden.
- Eigenen Sie sich ein solides Grundlagenwissen in der empirischen Arbeitsmethodik an und nutzen Sie bei Bedarf externe Hilfe.
Für weitere Fragen und wenn Sie Hilfe benötigen bei der Erstellung eines Forschungsdesigns oder bei der empirischen Analyse Ihrer Forschungsergebnisse, dann wenden Sie sich unverbindlich an die Expertinnen und Experten von Novustat!
Und das sind die Don’ts?
Auf der anderen Seite gibt es wichtige Aspekte, die Sie bei der Erstellung einer wissenschaftlichen und insbesondere empirischen Arbeit vermeiden sollten, konkret:
- Unklare Forschungsfragen und eine unklare Zielsetzung sind immer problematisch.
- Oft fehlt damit der rote Faden in der Untersuchung und im Forschungsdesign. Das heißt, aus den Forschungsfragen lassen sich nicht eindeutig die Methodik und die Inhalte der empirischen Analyse ableiten.
- Orientieren Sie sich nicht zu stark an bereits bestehenden Untersuchungen. Natürlich können diese empirische Arbeiten ein lohnender Anhaltspunkt sein. Ihre Forschung sollte aber auch immer etwas Neues beinhalten. Das macht Ihre empirische (Bachelor)Arbeit ja auch interessant und spannend!
Empirisch Arbeiten: Wie gehe ich vor?
In empirischen Arbeiten werden Methoden der Sozialforschung verwendet, um neue Erkenntnisse zu einem Forschungsgebiet zu erhalten. So zeigt sich eine empirische Arbeit entweder als Alternative oder als eine Ergänzung zu einer Literaturarbeit. Grundsätzlich lässt sich bei empirischen Arbeiten ein Studiendesign für qualitative und quantitative Forschung unterscheiden.
Als qualitative Methoden können beispielhaft Diskussionen, Beobachtungen oder (leitfadengestützte) Experteninterviews genannt werden. Besonders Experteninterviews werden im Kontext einer empirischen Forschung im Rahmen einer qualitativer Inhaltsanalyse gerne genutzt.
Doch nicht nur die qualitative Forschung existiert in der Empirie. Fragestellungen können auch quantitativ untersucht werden. Eine quantitative Forschung, z.B. mittels Online-Befragung, basiert in der Regel auf standardisierten Fragebögen.
Diese Methode wird genutzt, wenn keine Rohdaten vorliegen bzw. diese erst mittels Stichprobenerhebung repräsentativ erhoben werden. Hierbei kommt der statistischen Versuchsplanung eine besondere Bedeutung zu.
Damit ein Thema bzw. eine wissenschaftliche Fragestellung empirisch bearbeitet werden kann, das heißt, dass die empirisch beobachteten Ergebnisse mit den Hypothesen, die aus der Theorie abgeleitet wurden, in Bezug gesetzt wurden, muss die formulierte Fragestellung einige zentrale Anforderungen erfüllen.
Die wissenschaftliche Fragestellung muss
- operationalisierbar sein, d.h. die zu überprüfenden Annahmen müssen so in messbare und überprüfbare Fragestellungen formuliert werden.
- widerspruchsfrei sein, d.h. es dürfen keine logische nWidersprüche in der Fragestellung vorhanden sein.
- falsifizierbar sein, d.h. die Aussage muss durch logische Beweise bzw. Beobachtungen widerlegbar sein. Bloße Verifizierbarkeit, also die Bestätigung der Annahmen allein, ist noch kein Kriterium für Wissenschaftlichkeit!
Wie sieht die Gliederung einer empirischen Arbeit aus?
Um das Forschungsziel zu erreichen, sieht der Aufbau eine empirisch-wissenschaftlichen Arbeit klassischerweise wie folgt aus:
Deckblatt | Informationen zur Universität, zum Studiengang, zum Professor und zum Autor |
Abstract | Kurzfassung mit: Ziel und Relevanz der Forschung, Fragestellung, Forschungsdesign und zentrale Ergebnisse |
Einleitung | Einführung in das Thema, Ziel und Problemstellung, Forschungsfragen, Aufbau der Arbeit |
Forschungsstand | Beschreibung des aktuellen Forschungsstandes mit Hilfe einer systematischen Literaturrecherche |
Hypothesen | Ableitung von Hypothesen aus dem aktuellen Forschungsstand |
Forschungsdesign | Auswahl und Begründung des gewählten Forschungsdesigns (quantitativ / qualitativ), Auswahl und Beschreibung der Stichprobe, Operationalisierung der Variablen (quantitativ); Beschreibung der Expertinnen und Experten, Erstellung des Interviewleitfadens (qualitativ) |
Empirische Ergebnisse | Durchführung der empirischen Forschung, Vorstellung der Analyseergebnisse anhand von Visualisierungen (Grafiken, Abbildungen, Tabellen) |
Diskussion | Abgleich der empirischen Ergebnisse mit den Ergebnissen aus der Literaturrecherche: Wo finden sich Unterschiede? Wo finden sich Gemeinsamkeiten? |
Schlussfolgerung und Beant-wortung der Forschungsfragen | Fazit und Zusammenfassung, Beantwortung der Forschungsfragen, Validierung der Hypothesen, Restriktionen/Eignung der Methodik, Ausblick |
Verzeichnisse und Anhang | Literaturverzeichnis, Tabellen- und Abbildungsverzeichnis, Forschungsanhänge (Interviewtranskripte, Fragebögen) |
Egal ob Sie eine Hausarbeit, eine Seminararbeit oder eine empirische Bachelorarbeit schreiben: die Gliederung folgt immer dieser Struktur. Nur die Ausführlichkeit und Tiefe der Gliederungspunkte unterscheidet sich gegebenenfalls.
Fragen Sie dazu gerne bei Novustat nach weiterführender Unterstützung. Ob Entwicklung eines Forschungsdesigns oder bei der empirischen Analyse Ihrer Forschungsergebnisse: Die Expertinnen und Experten von Novustat stehen gerne für Sie zur Verfügung. Nutzen Sie dazu einfach unser schriftliches Kontaktformular für ein unverbindliches Angebot!
Weiterführende Informationen
- Formatierung der Arbeit nach APA-Standards
- Informationen zur systematischen Literaturrecherche