Adverse Events (AEs) sind unerwünschte Ereignisse, die im zeitlichen Zusammenhang mit einer klinischen Studie auftreten können. Je nach Schweregrad werden sie in Adverse Events und Serious Adverse Events (SAEs) eingeteilt. Gemäß den Vorschriften der Good Clinical Practice (GCP), des Medizinproduktegesetzes (MPG) und des Arzneimittelgesetzes (AMG) gilt ein Ereignis als Serious Adverse Event, wenn es den Tod des Patienten, eine lebensbedrohliche Situation, eine Krankenhausverlängerung oder eine bleibende Schädigung des Patienten bzw. kongenitale Anomalien verursacht.

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Serious Adverse Event SAE

Meldung eines Serious Adverse Event

Bei Auftreten oder Verdacht auf ein Serious Adverse Event ist eine Meldung sowohl an den Sponsor als auch an die zuständigen Behörden (Ethikkommission, Bundesoberbehörde) erforderlich. Die Meldepflicht besteht unabhängig davon, ob das Prüfpräparat oder das Prüfmedikament das Serious Adverse Event verursacht hat.

Einschätzung des Zusammenhangs

Es liegt in der Verantwortung des Prüfarztes, zu bewerten, ob das SAE durch die Studie bedingt ist oder unabhängig davon aufgetreten ist. In randomisierten Studien erfolgt diese Einschätzung in der Regel blind, d.h., der Prüfarzt weiß nicht, ob der Patient das Verum oder das Placebo eingenommen hat. Bei schwerwiegenden Serious Adverse Events, die eine akute Gefährdung des Patienten darstellen, kann gegebenenfalls eine Notfallentblindung durchgeführt werden, sofern dies die weitere Behandlung des Patienten beeinflusst.

Serious Adverse Event: Maßnahmen und Konsequenzen

Im Falle eines Serious Adverse Events sind bestimmte Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehören:

  1. Dokumentation: Jedes SAE erfordert eine sorgfältige Dokumentation. So kann eine genaue Beschreibung des Ereignisses, seiner Auswirkungen und der erhaltenen Behandlung ermöglicht werden.
  2. Meldung: Der Sponsor und die zuständigen Behörden müssen unverzüglich über das Serious Adverse Event informiert werden.
  3. Ursachenklärung: Es ist wichtig, die mögliche Ursache des Serious Adverse Events zu untersuchen. Dies umfasst eine Überprüfung von Medikamentenwechselwirkungen, Patientenvorgeschichte und anderen möglichen Faktoren.
  4. Sicherheitsmaßnahmen: In einigen Fällen kann es erforderlich sein, Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, um weitere Serious Adverse Events zu verhindern. Dies kann die Anpassung der Behandlung, das Absetzen des Prüfpräparats oder andere Interventionen umfassen.
  5. Berichterstattung: Die Behörden und Ethikkommissionen erwarten regelmäßige Berichte über Serious Adverse Events. Zweck dieser Maßnahme ist, die Sicherheit der Studienteilnehmer zu gewährleisten sowie die Studie angemessen zu überwachen.

Notfallentblindung bei SAEs

Bei schweren SAEs, die eine akute Gefährdung des Patienten darstellen, kann es erforderlich sein, eine Notfallentblindung durchzuführen. Dabei wird die Verblindung aufgehoben. Der Prüfarzt erhält Kenntnis darüber, ob der Patient das Verum oder das Placebo eingenommen hat. Diese Entscheidung muss sorgfältig abgewogen werden und darf die Sicherheit und das Wohlbefinden des Patienten nicht gefährden.

Fazit

Das rechtzeitige sowie korrekte Management von Serious Adverse Events (SAEs) ist von entscheidender Bedeutung für die Sicherheit und den Erfolg. Ein SAE stellt ein unerwünschtes Ereignis dar, das schwerwiegende Folgen für den Patienten haben kann. Gemäß den GCP-Richtlinien sowie den nationalen Gesetzen sind bestimmte Ereignisse als Serious Adverse Events einzustufen. Darunter fallen Todesfälle, lebensbedrohliche Situationen, Krankenhausverlängerungen und bleibende Schädigungen.

Im Falle des Auftretens oder des Verdachts auf ein SAE ist eine sofortige Meldung erforderlich. Die Meldung erfolgt an den Sponsor und die zuständigen Behörden. Diese Meldepflicht gilt unabhängig davon, ob das SAE durch das Prüfpräparat oder das Prüfmedikament verursacht ist.

Es liegt in der Verantwortung des Prüfarztes, das SAE zu bewerten sowie festzustellen. In randomisierten Studien erfolgt diese Einschätzung in der Regel blind. In Fällen von schwerwiegenden SAEs kann eine Notfallentblindung erforderlich sein, um die weitere Behandlung des Patienten zu beeinflussen.

Das ordnungsgemäße Management von Serious Adverse Events gewährleistet einerseits die Sicherheit der Studienteilnehmer. Sie trägt andererseits auch dazu bei, die Qualität der Studienergebnisse zu gewährleisten. Die konsequente Einhaltung der Meldepflicht und die sorgfältige Bewertung von SAEs durch erfahrene Prüfärzte sind entscheidend. So können potenzielle Risiken frühzeitig erkannt und angemessene Maßnahmen zur Patientensicherheit ergriffen werden..

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